Dienstag, 26. November 2013

Vorbereitungen für den Txerri Egun

Am 14. Dezember findet der jährliche Txerri Egun statt, ein vorweihnachtliches Fest mit Kunsthandwerkermarkt. Das ganze wird in erster Linie von Ttur-ttur organisiert und dieses Jahr bin ich ein bisschen die Koordinatorin (so hat mich zumindest Ane tituliert, sie ist dann wohl die Chefkoordinatorin^^). Meine Hauptaufgabe besteht jetzt darin, mich um die Anmeldungen der Kunsthandwerker zu kümmern. Die haben schon Ende Oktober angefangen anzurufen, um sich anzumelden, und die erste Arbeit war deswegen Anfang November, alle, die schon angerufen hatten mit allen Informationen, die sie dagelassen hatten, in eine Tabelle einzutragen. Dann haben Ane und ich das Infoschreiben und die Teilnahmebedingungen von letztem Jahr für dieses Jahr überarbeitet, eine eigene E-Mailadresse eingerichtet und denen, die eine Mailadresse angegeben hatten, Infobrief und Teilnahmebedingungen geschickt. Die, von denen wir nur die Telefonnummer hatten, hab ich dann in der Tabelle rot markiert und Ane hat sie angerufen und gefragt, ob sie eine E-Mailadresse haben oder wir ihnen die Sachen per Post schicken müssen.
Um sich fest anzumelden, müssen die Kunsthandwerker jetzt eine fitxa ausfüllen ... sicherlich gibt es dafür ein deutsches Wort, aber es fällt mir beim besten Willen nicht ein, außerdem ist denke ich, es ist ersichtlich, was gemeint ist, also fitxa. Jedenfalls müssen sie dort ankreuzen, dass sie die Bedingungen akzeptieren, und eine Tabelle mit Angaben wie Name, Adresse, Produkt, ob ihnen der Tisch für ihren Stand von uns zur Verfügung gestellt werden soll, und so weiter ausfüllen. Diese fitxa schicken sie dann zurück, ich speicher sie und trage die Daten in eine Tabelle ein. Organisationen aus Oiartzun haben ersten Vorrang und werden deshalb grün markiert, Kunsthandwerker aus Oiartzun haben zweiten Vorrang und werden gelb markiert ... es gibt nämlich nicht genug Platz für alle, die sich anmelden (wir sind jetzt schon bei 52 Anmeldungen).
Zusätzlich melden sich immer noch weitere Kunsthandwerker und Organisationen, denen das Bedingungsblatt geschickt werden muss, und der ein oder andere braucht auch das zweisprachige mit Spanisch (waren aber bis jetzt nur zwei oder drei) ...
Zum Goßteil ist das eine Arbeit, die sehr schnell zur Routine wird, allerdings ist es interessant, was für Produkte die Kunsthandwerker so anzubieten haben, vor allem, wenn sie noch genauere Informationen oder Fotos schicken ... Und dann gibt es natürlich auch immer wieder Probleme zu lösen:

Von einer hatten wir weder E-Mailadresse noch Telefonnummer, auf dem Zettel stand, sie würde sonst auch immer teilnehmen und wir müssten ihre Daten deshalb haben. In der Liste von 2012 war sie nur dummerweise nicht, und auch in den anderen hat Ane sie nicht gefunden. Bakartxo hat gemeint: "Ich glaub, ich weiß, wer das ist, und es ist besser, wenn die nicht kommt.", hat aber trotzdem in den Akten gesucht und sie schließlich, mit einigem Bedauern, gefunden.
Ich kann mir inzwischen vorstellen, warum es besser gewesen sein könnte, wenn sie nicht kommen würde ... mein E-Mail-Gespräch mit ihr sah ungefähr so aus: Ich schicke ihr den Infobrief und das Word-Dokument mit den Bedingungen und der fitxa. Sie schreibt (ohne Punkt und Komma und grad so, wie ihr der Schnabel gewachsen ist), wer sie ist, ob sie auch zwei Tische haben kann (obwohl in den Bedingungen klar und deutlich steht, ein Kunsthandwerker, ein Tisch) und dass sie es nicht hinkriegen würde, die fitxa auszufüllen. Ich frage mich, wie man es anstellen kann, das nicht zu schaffen, du musst schließlich nur in die Tabelle klicken, um zu sehen, dass du da tatsächlich schreiben kannst, antworte ihr aber, dass das kein Problem ist und sie die erforderlichen Angaben und dass sie die Bedingungen akzeptiert auch einfach per Mail schreiben kann und ich dann das Blatt für sie ausfülle. Sie schreibt mir, dass sie die Bedingungen akzeptiert und die Hälfte der Angaben. Ich schreibe zurück, dass das und das noch fehlt. Sie schreibt mir den Großteil von dem, was noch fehlt, und mir ist es zu blöd, noch mal nachzufragen.

Die Einzige war sie allerdings nicht, die es nicht geschafft hat, das Dokument auszufüllen ... ein anderer meinte, sie würden es die ganze Zeit versuchen, aber "wenn dir Ponys abhauen, die wieder einzufangen ist einfacher als das". Also wieder lasai, kein Problem, schreiben Sie uns die Angaben einfach per Mail, wir füllen die fitxa dann aus ...

Wieder eine andere schreibt, dass sie das Dokument nicht öffnen kann, weil sie kein Word hat. Ich überlege also, dass ich es ihr am besten als pdf schicke, sodass sie es wenigstens lesen kann und mir dann in der Mail die Angaben schreiben. Das Notebook, an dem ich arbeite, hat aber offenbar keinen pdfCreator ... also den erst mal runterladen (was dauert) ... dann erscheint der trotzdem nicht in der Liste der Drucker bei Word ... ich les also die Hilfe und erfahre, dass man auch umgekehrt das Worddokument mit dem pdfCreator öffnen kann, tu das, hab endlich mein pdf, schreibe der Kunsthandwerkerin, dass ich hoffe, dass sie es als pdf jetzt öffnen kann, und welche Angaben mir noch fehlen. Sie antwortet, dass sie es immer noch nicht öffnen könnte, sagt aber, dass sie die Bedingungen akzeptiert und gibt die erforderlichen Daten so präzise an, dass ich den Eindruck habe, dass sie es doch hat lesen können müssen ...

Mosaik der Postits mit den Kontaktdaten

PS: Für die, dies noch nicht mitgekriegt haben, es gibt jetzt rechts im Blog eine Playlist mit baskischer Musik ... lohnt sich, mal reinzuhören, ist bestimmt für jeden was dabei ;)

Dienstag, 5. November 2013

Mein wundervoller Geburtstag in der Fremde


Die Vorstellung, meinen Geburtstag nicht daheim mit Familie und Freundinnen feiern zu können, hat mich schon ein bisschen traurig gestimmt und ich muss sagen, dass ich auch nicht allzuviel erwartet habe von diesem Geburtstag ... dann ist mein 19. Geburtstag halt nicht so besonders, hab ich gedacht, dafür die nächsten wieder.
Aber tatsächlich war es dann einer meiner besten Geburtstage bis jetzt, wenn nicht überhaupt der beste!

Als ich morgens ins Büro kam, wurde mir gleich "Zorionak zuri", "Zum Geburtstag viel Glück" gesungen ... so weit so gut. Aber dann gegen halb zwölf hat Ane mich gebeten, mit ins Konferenzzimmer zu kommen und zu helfen, die Tische umzustellen ... Und dort erwartete mich dann ein Kuchen mit neunzehn brennenden Kerzen, Chips, Cola, mit gebratener Paprika und Pilzen belegte Brote, zwei Geschenke und eine Girlande aus den Buchstaben von "Alles Gute, Silvie", mitsamt zwei Bildern, die mir Axuns beide Kinder Intza und Iker gemalt hatten. Während ich die Kerzen ausgeblasen habe (für die letzte, hartnäckige hab ich mindestens fünf Versuche gebraucht ...), haben Axun, Bakartxo, Ane, Yurima und Saioa noch mal Zorionak zuri gesungen. Als ich die Geschenke ausgepackt hatte (das Buch Amaren eskuak von Karmele Jaio und ein T-Shirt mit der Aufschrift euskaraz bizi nahi dut, "ich will auf Baskisch leben" ("unsere Uniform", wie Axun es genannt hat)) und wir grade am Futtern waren, kam dann noch, perfekt getimet, das Paket von meiner Familie, das unter anderem einen Kalten Hund enthalten hat - Kuchen Nummer zwei.
Nach ausführlichem hamaiketako (vormittägliche kleine Mahlzeit) und einer langen Fotosession wieder unten im Büro haben prompt die drei vom Radio angerufen, um mir live im Radio zu gratulieren. Ich hab dann noch die ganzen Glückwünsche bei Facebook gelesen und beantwortet, bis Ane mich um kurz vor zwei heimgefahren hat (weil es in Strömen geregnet hat und ich schlecht gleichzeitig das Paket und einen Regenschirm hätte tragen können).
Zu Hause hat mir mein Mitbewohner noch mal gratuliert (er hatte mir am Abend schon mal gratuliert gehabt) und später, als sie gekommen ist, auch meine Mitbewohnerin (die vor zwölf ins Bett gegangen war und deshalb nur "Bald herzlichen Glückwunsch" hatte sagen können xD) und ich habe ausführlich mit meiner Mutter und meiner Schwester geskypet, bis ich um sechs Kurs hatte.
Im Kurs hing noch die Girlande hinten im Raum, deshalb wurde mir da auch von allen gratuliert - auch wenn sie dann doch nicht, wie Saioa eigentlich angekündigt hatte, am Schluss Zum Geburtstag viel Glück auf Deutsch gesungen haben :D Der Kurs war überhaupt besonders amüsant gestern ...
Am Schluss hat Saioa auch noch einen Kuchen (Nummer drei) gebracht, den wir allerdings nicht ganz geschafft haben, deswegen haben Saioa und ich den Rest dem EGA-Kurs (meinem Mittwochskurs ... aber ich glaub davon hab ich noch gar nicht erzählt ...) vorbeigebracht.
Ane hat, wie verabredet, schon auf mich gewartet, um noch etwas trinken zu gehen. Wer sonst noch dabei sein würde, wusste ich nicht, ich hatte mit ein paar Leuten gerechnet, aber tatsächlich waren da dann Alazne, Aitzol, Aiora, Haizea, Mirari, beide Beñats und Ioritz ... also wohl die Mehrheit der Leute, die ich hier überhaupt kenne!
Wir saßen dann von ungefähr acht bis ungefähr halb zehn zusammen ... und als ich dann zu Hause war, war ich immer noch so satt von dem ganze Kuchen, dass ich zum "Abendessen" nur eine Mandarine gegessen hab.
Ungefähr eine Viertelstunde später kam Alaia heim, hat noch abendgegessen, und dann sind Asier und sie in die Küche verschwunden und kamen wieder mit ... einem Kuchen (Nummer vier). Und Kerzen und einem Geschenk. Die Kerzen hab ich ausgeblasen, das Geschenk mir angeguckt, aber von dem Kuchen hat an diesem Abend niemand mehr gegessen^^ Dann hat Alaia noch versucht, mit ihrem Handy ein Foto von uns drei, dem Kuchen und den Geschenken zu machen, was irgendwann doch zu einem halbwegs zufriedenstellenden Ergebnis geführt hat, und dann kam Goenkale (die beliebteste Fernsehserie hier) ...

das vorbereitete Konferenzzimmer
die Geschenke von den "Kolleginnen" und der Familie
die Geschenke von den Mitbewohnern (in der Schachtel sind noch eine
Duftkerze und Bonbons)
... mit Vers von Alaia und allem
und die ganzen Kuchen, mit denen wir jetzt erst mal für die nächsten Tage
versorgt sind :D

Freitag, 1. November 2013

Bertsolaritza II

Weil es darüber noch viel mehr zu erzählen gibt, als ich in meinem ersten Eintrag über die Bertsolaritza geschrieben habe, habe ich beschlossen, einen zweiten Eintrag zu dem Thema zu schreiben, diesmal ausführlicher.

Wie ich im Eintrag vorher schon erwähnt habe, war ich am vorletzten Samstag mit drei Bertsolari mittagessen und habe dabei (weil die drei tatsächlich über fast nichts anderes geredet haben ... wahrscheinlich kein Wunder, wenn grad zwei bei der Meisterschaft dabei sind) sehr viele Anekdoten und Insiderinfos mitgekriegt :D Ich weiß jetzt zum Beispiel, dass Agin Laburu (der mit der bis jetzt höchsten Punktzahl) wohl bei jeder Meisterschaft irgendwie verletzt ist (jetzt hat er sich grad das Bein gebrochen) ...

Wie ich ja schon geschrieben hab, müssen sich innerhalb von einem Vers alle Reimwörter aufeinander reimen und nicht nur zwei ... und wenn sich ein Reimwort in der gleichen Bedeutung wiederholt, nennt man das poto und es ist ein ziemlich schwerer Fehler. Was sich aufeinander reimt ist dabei allerdings nicht ganz so streng, wie man es im Deutschen kennt. Die Übereinstimmung der Vokale ist wichtiger als die der Konsonanten, zum Beispiel kann man ziegan ("im Kerker") ohne weiteres auf diedan ("ob ich es ihnen habe") reimen ... was sogar ein schöner Reim ist, weil nicht nur zwei, sondern gleich drei Vokale übereinstimmen. Das ist mindestens genauso viel wert wie so ein "klassischer Reim" wie aldatu ("ändern") - aipatu ("erwähnen").
Weil man also immer allermindestens vier Wörter braucht, die sich alle aufeinander reimen (und das nicht zuletzt spontan auf die Reihe kriegen muss), legen Bertsolari (Alaia zumindest, aber ich gehe davon aus, dass andere es genauso machen) Listen an mit Wörtern, die sich alle aufeinander reimen, und lernen die ein bisschen. Am Freitagabend vorletzte Woche haben Asier und ich Alaia geholfen, ein paar zu sammeln, zum Beispiel welche, die auf -eia enden. Asier hat dann geschummelt und in online-Wörterbüchern nach der Endung gesucht ... was allerdings gar nicht sehr erfolgreich war, weil erstens Wörter, die mit h dazwischen (-ehia) geschrieben werden, natürlich nicht aufgetaucht sind, genauso wenig wie die, die mit -e(h)i aufhören und nur durch den bestimmten Artikel noch ein -a hintendran kriegen ... aber ein sehr schönes Wort wurde uns dabei trotzdem vorgeschlagen: Cassiopeia. Asier und ich finden, dass Alaia das unbedingt mal verwenden muss xD Später kam Asier dann noch mit Wörtern an, die Alaia als "freakig" bezeichnet hat ... und deswegen lieber nicht aufgeschrieben: "Wenn du so ein Wort verwendest, achten die Leute nur dadrauf und ob es das Wort wirklich gibt, und nicht auf das, was du sonst noch sagst ... außerdem musst du so ein Wort später auch im Kopf haben!"

Häufig ist das Versmaß (neurri) vorgegeben. Das Versmaß legt fest, wie viele Silben eine Zeile hat, aber auch, wie viele Zeilen ein Vers.
Was normalerweise nicht vorgegeben ist, ist die Melodie (doinu). Es gibt zahlreiche Melodien, die üblicherweise in der Bertsolaritza verwendet werden, aber theoretisch kann man jede beliebige, die mit dem Versmaß zusammenpasst, nehmen. Die meiner Meinung nach schönste Melodie (die Alaia auch gerade vorhat zu üben) ist die von Martxa baten lehen notak von Mikel Laboa:


Im ersten Eintrag hab ich ja schon genau über die Aufgabenstellungen bei der ersten Ausscheidung berichtet. Allgemein sind mögliche Aufgabenstellungen:
Alleine zu einem gegebenen Thema (häufigste Form davon in Meisterschaften die kartzelako lan)
Zu mehreren sich nach jedem Vers abwechselnd zu einem gegebenen Thema, normalerweise jeder in einer Rolle (ofizioak wird das genannt, "Berufe")
Puntutan, zu mehreren immer abwechselnd zwei Zeilen (also mit immer jeweils einem Reimwort) zu einem gegebenen Thema
Die ersten zwei Zeilen gegeben weiterdichten
Die Reimwörter gegeben einen sinnvollen Vers verfassen
Zu einem Wort, einem Bild, einem Gegenstand ... einen oder mehrere Verse dichten

Und um euch noch eine bessere Vorstellung zu geben, hab ich hier zwei kartzelako lan, über die viel gersprochen wurde, übersetzt. Ich mag die kartzelako (bei denen jeder Bertsolari allein drei Verse dichten muss) meistens am liebsten, weil in ihnen richtig Geschichten erzählt werden können (während die Aufgaben zu zweit ja eher Dialoge sind).
Also, hier ist zuerst die von Beñat Gaztelumendi, der eine wahnsinnig hohe Punktzahl (die zweithöchste bis jetzt) erreicht hat und ein sehr guter Freund von Alaia ist:
Thema: Jedes Mal, wenn du das Thema ansprichst, wechselt er/sie das Thema. 

Den Salat auf dem Tisch/ haben wir eine halbe Stunde lang verzehrt/ uns an alles erinnert/ was uns den Tag über passiert ist/ tausend Geschichten von Freunden/ und tausend Daten von der Arbeit/ weil in einer zweijährigen Beziehung/ das der Umgang ist./ Ich habe meine Augen/ auf ihre erloschenen Augen geheftet/ und habe sie gefragt:/ „Was ist los? Erzähl …“/ Als wäre nichts passiert/ so hat sie das Thema gewechselt/ aber warum kann sie mir nicht/ in die Augen sehen?

Als wir uns kennen gelernt haben/ wie viele Hätscheleien? Wie viele Aufmerksamkeiten?/ Jeden Morgen sind wir/ einander zulächelnd aufgewacht/ die Tage bappsüß:/ „Ich liebe dich, du liebst mich.“/ Aber haben wir vielleicht angefangen/ uns Schritt für Schritt voneinander zu entfernen?/ Heute sind alles oberflächliche Themen/ und unfruchtbare Gespräche./ Ich weiß sehr wohl,/ irgendetwas hat dich gestört./ „Was hast du?“ habe ich gefragt und/ du hast geschwiegen/ du hast mir nichts gesagt/ und hast mir alles gesagt.

Sie hat das Augenpaar in Tränen/ weit offen, voll/ und auf einen Schlag explodiert ihr/ die Last von allem, was sie nicht sagen kann./ Ein Angriff von bitteren Tränen/ die ihr übers Gesicht laufen./ „Es geht mir nicht gut“, sagt sie mir/ und die Stimmung beruhigt sich./ „Ich weiß nicht, Liebling;/ was willst du, dass ich sage?“/ Ich antworte ihr:/ „Die Tür ist offen/ nimm dir ruhig/ alle Zeit, die du brauchst, Liebling;/ das Einzige, was du mir schuldest ist/ glücklich zu sein.“

(Hier das Video)

Und zweitens die von Amaia Agirre, in der sie weitgehend erzählt, was ihr tatsächlich passiert ist, und bei der viel diskutiert wurde, inwieweit sie beim Thema geblieben ist und inwieweit sie die Verse schon vorbereitet hatte*:
Thema: Du hast alles erreicht, was du erreichen konntest. Trotzdem respektieren dich die Leute nicht besonders. 

Alleine können wir kein Kind bekommen/ weil wir zwei Frauen sind/ und eine künstliche Befruchtung verdeckt/ unser Unvermögen/ und eine Mehrlingsschwangerschaft/ hat uns den Frieden geraubt./ Fünf Embryos, fünf Stücke Leben/ die zu Menschen werden wollen./ Mit fünf geht es nicht und/ auch wenn, dass wir drei entfernen/ wir beide beschlossen haben/ wer das nie durchgemacht hat/ weiß nicht, wie hart es ist.

Manche werden sagen: „Amaia/ was für ein mutiges Mädchen.“/ Ich will Mutter werden, aber/ die Männer beiseite gelassen./ Ja, wir sind schwanger, das ist wahr/ was für ein herausragender guter Traum/ hol ruhig das Transparent raus/ heb die Hände in die Luft!/ Aber zu Hause habe ich ein Problem/ und ich kann es nicht ertragen./ Der Traum erfüllt, aber die Wertschätzung/ von Vater und Mutter fehlt./ Ich habe ein Kind, aber die Wertschätzung/ von Vater und Mutter fehlt.

Nachdem wir von dem schlechten Wein/ tausend Schlucke, die Essig waren, genommen haben/ habe ich im Freundeskreis Unterstützung und/ meine Freundin als Schutz/ aber wenn ich meine Eltern bei mir hätte/ wäre mir das lieber./ Ich bin nicht ganz am Boden zerstört/ ich werde Mutter und damit basta!/ Ich werde nicht respektiert, aber/ ich bin bereit zu kämpfen/ damit sie in uns zuerst zwei Herzen sehen/ und nicht zwei Vaginas.

(Hier das Video)

*In einem Interview, das Bakartxo im Radio gehört hat, hat sie wohl gesagt, dass sie tatsächlich die Absicht gehabt hatte, über dieses Thema zu sprechen, wenn sich ihr irgendwie die Möglichkeit bieten würde, und dass sie sich auch schon ein bisschen Reime zurecht gelegt hatte ... und dass sie in Wirklichkeit die volle Unterstützung ihrer Eltern hat (die werden sich auch bedankt haben ...)


Und seit die letzte Ausscheidung am Samstag stattgefunden hat, wissen wir jetzt auch, wer in welchem Halbfinale ist ... Und meine Mitbewohnerin hat es als dritte nach Punkten (die Sieger von jeder Ausscheidung sind direkt in je ein Halbfinale gekommen und die restlichen zwölf Besten sind nach ihrer Punktzahl verteilt worden) geschafft, tatsächlich in genau dem Halbfinale zu landen, das hier in Oiartzun stattfindet!